Noch einmal Neujahr

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Ein Gang über winterliche Gefilde, wir zählen zwei und zwei die fünf Bäche zusammen.

Ehe sie sich vereinigen, unterirdisch, unbeobachtet in conspirativen Kanälen, aus denen die feuchte Kälte rauscht.

Gebäude stellen die Topologie voll. Es ist schwierig, den Überblick zu behalten.

Wir behalten ihn. Wir krempeln dem Talgrund den Ärmel auf. Landschaft, an den Häusern vorbeigeschmuggelt. Ich mag es, deinen Augen zuzusehen, wenn wir vom Wandern sprechen.

Ein weggeworfenes Mühlrad neben der alten Mühle, mahlt Schnee mit schwarzen Schaufeln. Eine Fremde tritt auf den Weg zur Mühle, sieht sich um, stumm, wir grüßen auch nicht. So stehen wir jedes für sich vor der Vergangenheit, die für alle gleich ist.

Der Mühlteich verlandet; Wasserpflanzen stoßen ans Eis, wie Lippen von Kindern, die eine Fensterscheibe küssen.

Noch eine neue Schicht Weg übern Weg gelegt. Eine tröstliche, neue Schicht, noch einmal Feiertagskerzen in den Fenstern.

Der Schnee wie frische Farbe in den Zimmern eines neu zu beziehenden Hauses. Zu Hause in der Welt, wieder zu Hause da, das wär was.

Überall schon die Meisen, als hingen die Bäume voller Fahrradklingeln.

„Was hast du für kalte Hände!“, sagst du, und dann ist es wirklich Zeit, nach Hause zu gehen.