Ohren auf! Und wieder auf die Wörter hören. Nicht der Sprache mißtrauen, sondern noch einmal sich auf sie zu verlassen wagen.
Das Wort lachen hat ein Gesicht, dem der Mund aufsteht. Das Wort Zorn hat zusammengekniffene Brauen. Das Wort verzweifelt ringt die Hände in Auswegslosigkeit. Das Wort fröhlich lacht leise. Wörter haben Gesichter, haben Augen, schauen den Leser an. Wörter sind Angeln und Treppen. Sie sind vertraut, man kann ihnen vertrauen. Gekleidet in die Farben ihrer Lettern tragen sie von Kindesbeinen an zuverlässig ihre Theatermasken über die Bühne der Geschichten.
Das Wort skurril verwundert sich mit einem Grinsen und einer hochgezogenen Braue, und neidisch hat einen verkniffenen Mund … Und eigentlich könnte man auch jedes Wort in einer passenden Farbe sehen. (Schöner Text.)
Bei mir hat das Wort neidisch eher einen schiefen Mund … aber einen Mund hat es! Ich bin gerade sehr fasziniert, daß es anderen mit den Wörtern und den Gesichtern auch so geht.