Sechs Uhr abends, seit einer Stunde dunkel, die Glocken läuten, sie läuten Heimat, läuten Frieden, läuten Hoffnung, läuten Trost. Vom Wald herunter bin ich vorhin an der Kirche vorbei gestapft, da dämmerte es schon. Aus dem halboffenen Portal fiel ein warmer Lichtschein auf die Stufen, und für einen Moment war ich versucht, hineinzugehen, verschlammten Fußes und verschwitzt wie ich war. Ich tat es nicht, mehr aus Eile, nach Hause zu kommen, denn aus Fremdheit den Glaubensdingen gegenüber. Nur die Glocken sind von diesem Teil meiner Lebensheimat übrig, das andere habe ich all die Jahre nicht beachtet. Vielleicht wird es Zeit, das wieder hervorzuholen und ernst zu nehmen, was mir guttut. Schließlich sind nicht die Menschen für Gott, sondern ist Gott für die Menschen da, auch für die Ungläubigen wie mich, vielleicht gerade für sie.

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