Pulchra enim sunt ubera quae paululum supereminent et tument modice, nec fluitantia licenter, sed leniter restricta, repressa sed non depressa.
“Schön sind nämlich die Brüste, die wenig hervorragen und maßvoll schwellen, nicht freizügig wogen, sondern sanft eingefaßt sind, zurückgehalten, aber nicht eingedrückt.”
Das Zitat stammt aus Umberto Ecos Name der Rose, wo es dem Theologen Ubertinus von Casale (1259–1328) zugeschrieben wird. Der gute Ubertin scheint also eher flachen Brüsten zugeneigt gewesen zu sein. Damit entspricht seine Vorliebe dem Schönheitsideal des Mittelalters:
Übrigens hat Eco sich über dieses Thema (Schönheit im Mittelalter) auch wissenschaftlich ausgelassen.
Verbindlichsten Dank für das Schließen der Lücke (– ich blindes Huhn)!
Aber: knabenhaft? Die Frauendarstellungen –? Naja …
Knabenhaft in Bezug auf den damaligen Idealtypus des Knaben 😉
Die Model-Castings müssen damals interessant ausgesehen haben. Äh, Moment …
Taubenmist und Metallplatten – im Mittelalter griff man ja auch zu “interessanten” Methoden, um eine Idealbrust zu erzielen…
Naja. Heute sind es frei klebende Plastikschalen und Drahtgestelle. .)
In der Antike gab’s Schminke aus, äh, Krokodilscheiße. Hier zum Beispiel ist’s belegt:
neque illi
iam manet umida creta colorque
stercore fucatus crocodili
” … die feuchte Kreide bleibt nicht haften, und die aus Krokodilsmist gerührte Schminke verschmiert …” (Horaz, Epoden XII (ein berühmt-berüchtigtes Poem …))
Ha. War sicher teuer.
Ovid weiß auch davon (ars amatoria III) — creta und faex und noch das ein oder andere mehr, Krokus, Asche, ein Gemisch aus dem Knochenmark von Hirschkühen und oesypum, das mein Wörterbuch definiert als »ein aus dem Schmutze der rohen Schafwolle bereiteter Extract«. Heute Lanolin.
Nuja. Wer schön sein will …