Das neue Nachrichtenformat im WDR-Radio, laut, lächerlich, albern, unruhig, dem hektischen Zeitgeist sich schamlos anbiedernd, obgleich sich betont locker gebend (um nicht zu sagen leichtsinnig), doch schon im Tonfall die latente Sensation anklingen lassend: Das macht mir enorm schlechte Laune, und daß ich dem Sender etwas dazu schreiben zu müssen glaube, macht mir die Launenoch schlechter. Vor lauter Ärger über den Plauderschwachsinn wüßte ich gar nicht, wo anfangen, so sehr erscheint mir diese unangemessene Stimmlage, dieses zerschnipselte Pseudoechtzeitoriginaltongelaber, dieses talkshowhafte Blablaform, erscheint mir das dynamisch gemeinte aber doch nur hyperventilierende Gequatsche als Symbol – als kleines Zeichen für etwas großes Krankes und steht mir stellvertretend für eine ganze Heerschar weiterer Dinge, die in meine Wahrnehmung als lächerlich, anbiedernd, reißerisch, aufgeblasen und zuletzt noch recht selbstverliebt hereinstürzen, ohne daß ich sie hereingebeten hätte. Aber was tun? Was sagen? Ich kann dem Sender schlecht eine Palette solcher und weiterer Adjektive, so mir auf der Zunge liegen (und da gäbe es noch kräftigere Ausdrücke) begründungslos auftischen. Da muß schon etwas Schärferes, etwas Polemischeres her, aber was? Etwas, das die Zuständigen dort zutiefst beschämen müßte, wenn sie es lesen.