Zeile für Zeile dagegen anschreiben. Gegen die Pflicht, einen Morgen zu haben, gegen die Vögel, gegen die Zahl der Stunden; noch das Licht abzuschaffen suchen mit Rede und Schrift. Worauf treten und stehen, was würde sonst halten, wenn nicht die Worte, über die man geht wie über brüchiges Eis. Überall sind die Haarrisse zu sehen. Der Abgrund schaut durch, die Finsternis. Die Straßen wissen alle viel zu genau, wohin. Sie summen, sie laufen. Laufen. Ich wende mich ab, ins Dunkle der Hinterhöfe dieses Morgens, zu Flaschengeklirr und dem Tasten von Spinnen. Kellerasseln sind meine lustige Gesellschaft, mit ihren Augen voll Vergessen. Zeile um Zeile etwas gegen diesen Morgen setzen, der mir meine Erinnerungen aufzählt. Diese Stunden und Tage. der Versuch scheitert, tagtäglich, ihnen etwas von ihrer Selbstverständlichkeit zu nehmen, dieser Augenblicke, die sich ständig selbst behaupten und in denen ich, ohne daß ich es will, mich festkralle, während das Licht, dieses glatte und schlüpfrige Licht, mich immer wieder abschütteln will.
Dagegen anschreiben – ein Bild, das mir gefällt. Ist der 39.4. ein Versehen oder ein Symbol dafür, dass die Tage nicht vergehen wollen…? 😉
Haha, das war ein Versehen. Aber Ihre Deutung gefällt mir so gut, jetzt lasse ich es so stehen
Schön. 🙂