Aequinoctium

Spiegel, und zögernd nur zeigt sich das Bild seinem Bild an der Grenze.
     Nächtlicher Strenge Zoll, zahlen die Schatten den Stein.
Letzte Schwelle tritt in die schwankende Hütte des Dunkels.
     Flughunde strömen befreit blindlings aus Tunneln des Schlafs.
Straffer spannt sich, was tags die Bilder im Wasser einhegte,
     fängt den Mond ein und senkt tiefer als Lotblei den Grund.
Späte Wege verschwinden, ihr Haus verfehlend, im Dickicht.
     Ratlos die Weiser, in Nacht fallen die Zeichen vom Schild.
Ende der Straße. Zu ihrer Ewigkeit kehren die Wälder
     heim aus dem Stundenverlies, bis wieder alles schon war.
Zwei, schon im Abenddämmer, nehmen stumm ihren Platz ein,
     wo das Gemälde sie sah, unsterblich, hell vor dem Wald.

3 Gedanken zu „Aequinoctium

  1. Ich liebe ja diese Distichen!
    Aber diesmal habe ich einen Vorschlag: Warum nicht “bei Nacht” statt “in Nacht”?
    (Ansonsten fand ich diese Zeile die schönste – allein die Idee, das die Zeichen davon herunterfallen! :-))

    1. Es freut mich, daß Ihnen meine Distichen gefallen!

      Die Wendung “in Nacht” entstammt einer früheren Version und einem anderen Bild, und paßt daher jetzt nicht mehr so gut. “Bei Nacht” gefällt mir aber auch nicht so richtig, ich denke noch darüber nach.

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