Wenn mich das schlechte Gewissen plagt, daß ich schon wieder nichts schreibe, nichts geschrieben habe, die Kiste ausbleibt, der Schirm dunkel, dann muß ich mir den mildernden Umstand selbst einräumen, daß ja alles, was ich tue, letztlich schreiben ist. Auch ein Lauf durch den Wald ist Schreiben, eine Wanderung, es ist falsch, dieses Zeitverbringen gegen das Sitzen vor der Tastatur auszuspielen, als ob jenes gegenüber diesem weniger wert wäre. Denn das meiste, was ich schreibe, ist eben nicht am Schirm erdacht. Am Schirm ist vielleicht formuliert, was indes andernorts, in Situationen, die ich gar nicht als Arbeit im eigentlichen Sinn mir zugute halte, er- und durchdacht, ausgesponnen oder schlichtweg gefunden und aufgesammelt worden ist. Das hat etwas Zufälliges (man könnte auch sagen, Schicksalhaftes), aber ist nicht jede schaffende Tätigkeit vom Zufall bestimmt und gelenkt, vom Zufall nämlich: des Einfalls. Denn selten löst intensives Nachdenken ein Problem. Leider.

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