Aequinoctium

Heiter der Tag und die Sonne so warm und das Licht in den Weiden
    fiel über Wasser und Kies auf deinen fröhlichen Weg.
Münder entdeckten Paare, der Himmel erfand sich ein Wölkchen,
    Eis war zum ersten Mal süß. Alles, was Zeit hieß, fing an.
Kinder, die Hände voll Brot, die grinsenden Mäuler der Ziegen,
    sahst du und lachtest. Der Tod hätte doch heute wohl frei.
Dann fuhrst du heim, beschwingt. Und im Hausflur liegt schon der Umschlag.
    Abends hältst du den Tag achtsam, wie springendes Glas.

0 Gedanken zu „Aequinoctium

  1. Wie schnell der Tag in eine Nacht fallen kann.
    Sehr konkret und in anschaulichen Bildern ist ein solcher “Umschlag” hier beschrieben, und zugleich ins Allgemeine einer existentiellen Grunderfahrung übertragen worden, denn: Der Tod hat nie frei. Nur wir kennen seine Stunde nicht – bis uns ein solcher Umschlag erreicht.
    Sehr eindringlich, dieses memento mori.
    Gruß, Uwe

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