Neue Erfahrung von Kälte. Das Thermometer zeigt 7° Wassertemperatur, mit gutem Willen und scheelem Blick 7,5°. Neulich schon bis fast zur Hälfte des kleinen Sees am Dümpfhaub zurückgelegt, gestern dann wirklich die Hälfte, bis an die Stelle, wo sich das Gewässer weitet. Meine zehn klammen Schwimmzüge bringen mich nicht einmal an den Rand der Nachbarschaft des Vorbereichs dieser Zone, schrieb ich im Frühjahr; inzwischen bin ich da, wohin zu gelangen damals unmöglich schien. Beim Zurück dann ein erstaunliches Brennen in den Oberarmen. Keine Schwäche; aber eine spannende neue Empfindung; ein Gefühl von Wärme, wie von einem Panzer. Die Atmung macht noch Probleme, tauche ich den Kopf ein (in der graugrünen Wassersäule schweben hydrostatisch aufgehängte Blätter und vermitteln ein Gefühl von Tiefe und Räumlichkeit, deren es der trüben Brühe sonst ermangelt), will mir der Atem stocken, man muß eine Weile untergetaucht bleiben, und sich zum Ausatmen zwingen. Immerhin schmerzt die Stirn nicht mehr, das war vor zwei Tagen noch sehr unangenehm. Was sonst noch schmerzt, davon will ich lieber schweigen … Was bei normalen Wassertemperaturen nicht auffällt, daß ich rechts nicht so gut atme wie links, wird, je kälter das Wasser, desto deutlicher.