Erwachsen

Die Veranstaltungen finden immer woanders statt. Im Gespräch mit R., der umgesattelt hat und von seiner angestrebten neuen Tätigkeit erzählt, streift mich das Gefühl eigener totaler Überforderung. Arbeitswelt, die Welt der Fertigkeiten, Kenntnisse, Zeugnisse, Zertifikate, ich habe keine Ahnung, was dort vor sich geht. Ich passe da in ganz fundamentaler Weise nicht hinein. Das ist nicht einmal bequem dahergesagt, es ist keine Entschuldigung, es ist ein Leidensgrund damit konstatiert. Was ich kann, ist schwierig; aber es ist zu nichts zu gebrauchen. Und dorthin, wo es allenfalls zu gebrauchen wäre, hab ich es nicht geschafft. Also müßte ich eigentlich was anderes machen. Nur: etwas anderes interessiert mich nicht. Mich interessiert, was ich leider nicht kann. Das bedeutet auch: Bis an den Rand gedrängt des Erträglichen oder Noch-Lebbaren beharre ich darauf, auch ohne das Gegengewicht eines Talents, das als Legitimation dienen könnte, ein Leben in Schönheit und Radikalität zu leben, in beständiger Flucht nach vorne. Noch ein Weilchen und noch ein Weilchen, den Notwendigkeiten abgetrotzt, immer weiter hinaus, wo das Eis dünn wird und das Wasser tief.

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