in den tiefen fältelungen einer lang nicht getragenen jacke: finde ich heute morgen unter vielen zetteln, leihquittungen der bibliothek im schumannhaus (mozart orgelwerke, vivaldi concerti grossi, widor orgelwerke), kassenzetteln von edeka (milch, pepperoni mild, hefe, mehl, wein) auch die quittung. café ehrenstraße. 02.01.2002. zweitausendzwei. ich muß nicht lang überlegen, ich gehe ja nie in cafés.
um mich ein bißchen selten zu machen, hatte ich das institut gemieden und die mail an o. von einem internetcafé aus geschrieben. bis zur verabredung hatte ich nun noch zwei, drei stunden zeit, die ich nicht wußte, wie füllen. was zu denken war, war alles bis an die grenze der angst gedacht, was zu hoffen war, gehofft, nun ging das bangen los, wohin mit all dem in den drei stunden, bis ich das jüngste vom tag zuvor (orgelflimmern im dom, seil ohne bahn, frühstück, dann die blaue kälte über den schnurgeraden wegen im königsforst, der mann mit dem opi-parfum, die getrennt frierenden handpaare) endlich o. würde erzählen können?
also ein café, ein beliebiges, und ich gehe ja doch nie in cafés, also egal. zum zweiten oder dritten mal in meinem leben mit der neuen währung zahlen. zuckerkrümel zählen. passanten beobachten. bang sein. hoffen. irgendwie ging es vorbei. las ich was? schrieb ich was? ich weiß nicht mehr wie, nicht einmal an das unangenehme, das zähe, wie es doch gewesen sein mußte, erinnere ich mich. die stunde kam, die stunde ging, ich zahlte in der neuen währung und ging hinüber zum neumarkt. damals fuhr die linie 16 noch nach mühlheim.

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