neujahr. und du fehlst.
im wäschekorb vom letzten
jahr liegt dein schlüpfer
***
tief in der wäsche
verborgene koralle
mit dem herz aus salz
***
der stoff kennt dich wie
ich dich nie kennen werde
neid auf baumwolle
***
hochgefischt vom grund
kühles rätsel deiner haut
geruch von neuschnee
***
gleich der ehemals
leuchtenden alge am grund
trüb jetzt an der luft
***
nachtragend wie die
vergilbte notiz für ein
geplatztes treffen
***
nach dem waschtag, nachts
steht der wäscheschrank schlaflos.
ins schloß späht der mond
***
nicht um die seide
ist es schade, reifte doch
im innern die frucht
***
so weiß wie eine
frisch verschlossene wunde
zarter damm vorm blut
***
vergessen im korb
was dich umhüllte, bewohnt
jetzt eine spinne
***
die nase im stoff
weniger als ein zeichen
das nichts von dir weiß
***
fluch dem gewebe
bringts mich doch dem gestern nicht
näher oder dir
***
wohnt da noch ein geist? —
küß ich zärtlich den stoff, bin
ich selbst das gespenst
***
schmerzlich die einsicht
im leeren stück wäsche bist
du noch mehr nicht da