Atmen des Schnees, der sich selbst erblickt in den Schatten der Vögel,
wo, wie aus Träumen der Schlaf, Stille aus Stille sich kennt.
Schlagwort: Solstitien
Solstitium
Mädchen, ihr tauchtet ins Wasser die Lippen der durstigen Krüge.
Bebend von keuschem Naß stiegen die Küsse ans Licht.
Solstitium
~
Mitten im Schritt fehlt die Spur, als trügen den nächsten die Lüfte.
Hörendes Schweigen im Schnee, ewig aus Nähe geschöpft.
Solstitium
Einmal hab ich geträumt, du würdest mich nächtens wohl streicheln.
Daß deine Hand mich berührt, fiel dir im Schlaf einmal ein.
Haben wir nur geträumt? Doch träumen die Stunden uns beide:
Daß er uns aufhebt zum Licht, fallen dem Morgen wir ein.
Solstitium
Bis an die Farbe des Wegs, und zum Monat mit Tagen und Talern,
schmeckt es nach Aufbruch. Am Eis, längs eines Saumpfads am Sturm,
wächst eine Stunde sich fest. Wo grad ein Läuten noch fortrief,
halten die Jahre jetzt an, halten die Grenze zum Wort.
Solstitium
SOLSTITIVM
Zahlen brachten den Schnee, geräumige Nummern, die Tage
Letzte Hunde von gestern, Abendgeläute. Von Tagen
Stillstehn. Im Ohr: das Eis. Wie es wächst, die mürben Kristalle
Solstitium
Atemholen der Zeit am Halbpunkt des Schwungs, nach dem Anstieg
gegen die Wucht des Lichts, träger, je steiler das Jahr.