Morgens

Liegen, erschöpft. Aufgewacht in einem Morgen, der viel zu groß ist, groß wie ein Kleid, das nicht paßt, aus dem du herausfällst. Alleine: Der Platz neben dir ist leer, die Decke zerknüllt und vom Fortgehen halb zurückgeschlagen. Die Zimmertür geschlossen. Würde sie können, sie ginge auch fort. Das Fenster seinerseits strebt mit seinen Flügeln nach draußen. Draußen gehen Schritte vorbei. Sie haben ihren Platz im Morgen, den du nicht hast. Es ist, als wäre dir etwas aus der Hand gerutscht. Nur ist es nicht die Hand, die danach fassen will, du bist es ganz. Du weißt nicht, was es ist, das du verfehlst, nur, daß es wichtig war. Du müßtest aufstehen, aber der Morgen ist so groß, er wird dich verschlucken, sobald du den Fuß auf den Grund setzt. Liegenbleiben kannst du aber auch nicht, und der Schlaf ist eine ferne, scharf gezogene Uferlinie. Der Himmel, ein wolkenloses Urteil. Freigesprochen: die Vögel. Die Stille kommt aus der Küche im Erdgeschoß heraufgeschlichen, um dich zu belauschen.

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