Raubtiere

Heute zu spät eingegriffen, als der Kater ein Rotkehlchen geschnappt hatte. Ich wollte es in den Pfirsichbaum setzen, aber dort neigte es sich kraftlos nach vorne. Ich setzte es auf die Fensterbank, legte eine zerrupfte Rosine vor es hin. Das Tier atmete hektisch, immer wieder schlossen sich die Augen. Ich verließ das Zimmer, wobei ich die Tür katzensicher schloß und ging ins Bad und putzte mir die Zähne. Als ich zurückkam, war der Vogel tot. Er lag auf der Seite, und als ich ihn anstupste, breitete sich unter dem Schnabel eine bräunlichtrübe Pfütze aus. Ich blies es sanft an, alles was sich regte, waren Federn.

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