Mitte der 80er Jahre, es war die Zeit des Waldsterbens, diverser Dioxin-Skandale, umgekippter Gewässer, toter Fische im Rhein und grüner Minister in Turnschuhen, war Niki Lauda einmal zu Gast in der Fernsehshow „Wetten daß …“ Zu dieser Zeit, man fuhr noch mit verbleitem Benzin, und der Drei-Wege-Katalysator war Science Fiction, wurde zum ersten Mal ernsthaft Tempo 100 auf deutschen Autobahnen in Erwägung gezogen und landauf, landab hitzigst diskutiert. Der Moderator Frank Elstner, unklar, ob aus naivem oder ausgefuchst-journalistischem Interesse, stellte dem Rennfahrer die Gretchenfrage, nämlich, wie der es mit dem Tempolimit halte. Lauda erwiderte, ich zitiere fast wörtlich, es führe doch nur zu noch mehr Verdummung, wenn alles noch langsamer gehe; und wenn die Technik richtig eingestellt sei, gebe es auch gar kein Problem für die Umwelt. – Frenetischer Applaus im Publikum; der Meister hatte gesprochen; die Menge johlte.
Das war meine erste Lektion in Demokratie.