Spät fällt der Groschen. Erst nachdem ich vom Bahnhof wieder nach Hause gelaufen war, weil der Pendlerzug nur ein Bauteil hatte statt wie sonst zwei, so daß ich und einige weitere Fahrgäste nicht mehr hineinpaßten; erst, nachdem ich noch einen Kaffee getrunken, eine Schublade aufgeräumt, die Haustür zum zweiten Mal an diesem Morgen abgeschlossen und zum Bahnhof gelaufen war, wo sich inzwischen abermals eine auffallend große Menge von Jungmannen (Mädchen waren eher nicht dabei) eingefunden hatte – erst da verstand endlich auch ich, was diese Horden Vierzehn-, Fünfzehnjährigen auf dem Bahnhof in R***dorf zu bedeuten hatten.
Nun könnte mir eine Messe, die sich mit meiner Ansicht nach komplett überflüssigen Dingen beschäftigt, so egal sein wie viele andere komplett überflüssige Dinge auch.
Ich werde aber bereits ungehalten, wenn man mich zwingt, Dinge wahrzunehmen, die in meinem eigenen Universum keinen Platz haben. Wenn aber diese komplett überflüssigen Dinge auch nur zehn Minuten meines Alltags verhageln, dann werde ich richtig richtig sauer. Ist ja nicht so, als ob die tägliche Fahrerei im ÖPNV unter normalen Umständen ein Vergnügen wäre. Und im Unterschied zu denen, die mir hier den Morgen vermiesen, bin ich nicht zum Vergnügen hier.
Nee, is klar. Und das Datum der Messe dürfte auch kaum Zufall sein. Noch eine Woche Schulferien in NRW. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
Und warum die Bahn an ausgerechnet diesem Tag nur einen Halbzug einsetzt, das wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben.