5.5.13

Mauersegler ritzen ihre Stimmen ins Blaue des Schlafs, wickeln Träume aus Wasserpapier, rufen nach steinigem Licht. Später begibt sich der Buchfink an die Arbeit. Die Stunden tanzen nach seinen Strophen. Der Morgen ist für niemanden prachtvoll außer für sich selbst, ist für niemanden da, enthält sich selbst. Die Straßen: entleert. Die Häuser: in blindem Schlaf. In den Bäumen hocken Geheimnisse der Nacht. Die Welt ist bei sich. Darin erheben die Vögel ihre Stimmen. Sie kennen den Sinn von allem. Aber sie verraten ihn niemandem, singen ihn nur einander zu.

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Ich wünsche mir, daß es eine Seele gibt.

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Die schlechten Gedanken auslösen mit den guten. Nicht: sie verdrängen. Sondern, was du allzuoft gedacht und durchdrungen hast, bis es dir so weh tat, daß du dir selbst fremd wurdest, eintauschen und einlösen gegen die, in denen du dich wiederfinden und wohnen kannst. Nicht du bist der Gefangene deiner Gedanken; die Gedanken sind deine Gefangenen. Du hast lange genug unter ihnen gelitten; mach die Tür auf, schick sie fort, laß sie frei.