Pferdetraum

Ein Wohlwollen, eine Freundlichkeit. So fühlt es sich an, auf dem Pferderücken. Rechts mit der Hand den Hals getätschelt, entzückt über das schöne, gelassene, kluge Tier mit dem harten Fell, und daß ich es reiten darf, daß es mich trägt, mühelos, schwebend, sanft. Voll aufmerksamen Wohlwollens, ein Schreiten zwischen Hecken über einen sandigen Pfad. Das Pferd läuft im Schritt. Einen Sattel gibt es nicht, Steigbügel auch nicht, nur kurze Zügel, deren Handhabung ich nicht verstehe. Ein bißchen habe ich Angst, mit diesem viel zu kurzen Riemen etwas falsch zu machen. Ich weiß, daß mich das Tier jederzeit abwerfen könnte, das ist für einen Moment ein mulmiger Gedanke, dann vergesse ich es wieder. Lieber staune ich, wie hoch man sitzt, hoch zu Roß eben. Der Pferderücken ist sehr bequem, besser als jeder Fahrradsattel. Die Hecken gleiten vorbei, fern steht ein Waldrand, der Weg verläuft schnurgerade unter einem schönen Sommerhimmel, die Bewegung ist schön wie das Fliegen. Aufgehoben auf diesem starken Rücken, weiß ich mich behütet von einem Wesen, das sich hier besser auskennt als ich, und dem ich blind vertrauen kann und auch will.