Zülpicher Börde

Wie der Hase in die blitzblanke Ebene hineinläuft, Halt sucht, wo kein Halten ist in der Leere, die als ein weißes Nichts allseits auf ihn zuschwimmt, wie er da hineinstürzt ins Kristallvielfache, panisch, kopflos, und stetig hineingesogen wird in eine kreiselnde Stille, wo kein Baum kein Strauch, nur weiß und weiß, und wie der Hase Haken schlagend dieser Masse an schierem Raum zu entkommen sucht, wie er vor der Wucht des Freiseins davonprescht, und wie er, während ihn die Ausdehnung erst langsam einkreist, ihm stets, wohin er sich auch wendet, zuvorkommt; sich dann um ihn legt, schon da ist, ihn niederzwingt; wie er da nach einem Ende sucht und sich aufbäumend vergebens in Raserei gerät, weil die Fläche für jede eingeschlagene Richtung unzählige weitere bereithält, während die Ferne, die langsam (denn sie hat Zeit) ihm entgegenstrebt, seine Flucht hemmt und mit ihm spielt, ihn hierhin und dorthin treibt, bis er ermattet einhält, wie er sich verzweifelt auf die Hinterläufe stellt, nichts zu sehen bekommt als weiße und aberweiße Strecken, so daß er, geschlagen fast, noch ein bißchen gegen den Strom weiterhumpelt, bis das Glitzern schließlich die letzte Bewegung des Tiers, nur mehr ein schwarzes Splitterchen, dessen punktförmiges Springen kaum noch auszumachen ist gegen die Helligkeit (ein Licht, das aus allen Richtungen zugleich kommt und jeden Schatten fortbrennt), wie das Glitzern das einfriert, und wie dann endlich weit draußen, im Davonstreben aller Linien, wo Wolken und Grund einswerden, das Feld einmal kurz blinzelt und den Splitter in sich verschwinden läßt –

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