Damals, vor 35 Jahren standen die Räder still: Jogger liefen über die Landstraßen, die Rasenflächen an den Auffahrten dienten dem Familienausflug, und über die Autobahn fuhren Rollschuhläufer. Es war der 25. November und der erste autofreie Sonntag. Das Gefühl der Bedrohung durch eine Energiekrise infolge des durch die OPEC zugedrehten Ölhahns war so groß, daß sich die Bundesregierung zu einer drastische Maßnahme entschlossen hatte, die im großen und ganzen von der Bevölkerung mit Gelassenheit und Erfindungsreichtum mitgetragen wurde. Man genoß die Ruhe, ersetzte Lastwagen durch Brauereikutschen und holte das Fahrrad aus dem Keller. Und im übrigen war es ja auch mal ein interessanter Anblick, so eine Autobahn ohne Fahrzeuge.
Was ich dabei nicht verstehe: Warum wäre eine solche Maßnahme heute nicht mehr möglich, wo doch die Bedrohung ungleich größer und durch Diplomatie nicht mehr abzuwenden ist?
Und: Laut einem Rückblick im WDR-Radio habe man damals “begriffen, daß das Öl eine endliche Ressource” sei.
Nun, dieses Wissen scheint den Menschen hierzulande zwischenzeitlich wieder abhanden gekommen zu sein.