Ein Traum, der die Frage ausstellt, ob wir uns nicht küssen dürfen. Ein Schuttkegel, klettersteil, in einem Innenraum, darauf bewegen wir uns unsicheren Schrittes. Steine lösen sich, Geröll und nasser Sand geraten fortwährend ins Rutschen. Oben ich, weiter unten sie, die ich küssen könnte, wir könnten uns, und oh, es wäre so süß. Aber etwas trennt uns. Zu den Voraussetzungen des Traums gehört ein Verbot. Ein unbegründetes Es-geht-doch-nicht. Ich klettere hinunter. Wir sehen uns nicht einmal an.
Eine Amsel pickt am Schlaf. Erwacht mit ungeküßter Sehnsucht, haltlos.
Tag: 19. Juni 2007
Melpomene
und über allem der mond das bleiche gesicht voller klingen
weht es uns an wenn im busch schwarzes geflüster sich regt
blätter sehnt es nach schrift nach worten die stirnen des mittags
kahl wenn die messer des lichts stürmen die himmel hinauf
sprich doch zu mir, Melpomene, von neunen die herbeste, lieb mich
aus deinem freundlichem MUND hauch deine klarheit mir ein:
daß ich ASTARTES gesicht und ihr grausames lächeln in bann tu,
werfe die wilde schar fort in die knäuel der nacht.