oase

nach gestrigem brüller in den innenhof, der neben verschiedenen deftigen invektiven auch eine androhung von inanspruchnahme behördlicher gewalt enthielt (ich meine, wer zieht bitteschön nachts um elf um? man stelle sich vor: türenklappern, möbelrutschen, keuchen der beteiligten träger, poltern von krimskrams, verklemmende möbel, schmerzensschreie von besitzern dabei eingeklemmter finger, pfiffe, gelächter, husten & ausspucken), nach dem brüller also heute ausgiebig über gehörschutz informiert. so geht es nicht weiter. es werden immer mehr. meine geduld immer weniger. geklingel, gefiepe, geschepper, sogenannte musik. ich sage sogenannte, weil es mir schwerfällt, das, was so penetrant aus ubiquitär verteilten kopfhörerchen stampft, und das, was ich für eine ruhige stunde aus meiner plattensammlung auswähle, mit demselben wort zu bezeichnen, aber das nur nebenbei. ebenso nebenbei: man könnte einen anschlag auf die hersteller des ei-pottes und ähnlicher akustischer großflächentraumatisierer in erwägung ziehen.
also professionelle hilfe. werde demnächst beim optiker meines vertrauens, der auch eine abteilung für hörgeräteakustik hat, vorsprechen. und mir meine kleine oase der stille einfach um mich herumziehen.
im übrigen mußte die polizei dann doch nicht anrücken. aber beim nächsten mal gibt es nicht noch eine weitere androhung. dann wird sofort ernst gemacht.
immerhin war fünf minuten nach meiner mißfallensäußerung ruhe. und, nun gut, ich gebe zu: es war nicht elf. es war erst halb.

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