eine unscheinbare reise

eine schöne fahrt. langsam über den tiefen des flusses dahingeglitten. in die gewißheit gefahren. ins heute. der fluß rauchend hinter weidengewirr. drüben die weinreben, gekämmtes steigen. eine rabenkrähe hockt auf einer schlanken pappel. möwen sicheln über den strom. sanft neigt sich der zug gegen die schleife des stroms. ich bin immer noch am leben. herzschlag für herzschlag immernoch.
scharf gestanzt plötzlich die sonne über den abgeschatteten hängen, die sich gegen den himmel über ihnen aufzulösen scheinen. dann fällt wieder nebel. erst gegen mittag in Mainz klirrend kalter sonnenschein auf zügen und gleisen, knisternder zigarettenrauch, atemwölkchen tragen das licht fort, taubenschatten eilen zu füßen vorüber. hier schließlich in Mannheim ist es genauso. so hell. so ein sanftes licht überall, scharfe ecken, klare schatten. eisgeglitzer, das eine scholle eingefaßt hält. darüber viel ferne. ein hängen zwischen bangigkeit und freude, es hat wieder einen schweren unfall gegeben, hört man.

0 Gedanken zu „eine unscheinbare reise

  1. ein schwerer unfall eben. autobahn. alle erst durch den wind und später tot. im wagen verbrannt. süßer die glöckchen nie klingen.

    aber es hatte nichts damit zu tun. sondern mit einem gefühl, diesen tag vielleicht nicht zu erleben. albern, ich weiß. aber der gewaltsame tod anderer an diesem tag, an dem ich immer noch atmete, bewegte mich. und die vorstellung: der gewaltsame tod unter einem solchen himmel. unter einem solchen festlichen licht.

    manchmal fällt es schwer, nichts zu verstehen.

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