Kreuzberg–Rheinbach

Es ist nur so, daß ich mit den Gedanken woanders bin. Natürlich könnte ich schreiben, natürlich fiele mir was ein – nur hab ich keine Zeit dazu, und in Gedanken zähle ich Reiherschwingen.

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In Gedanken zähle ich Reiherschwingen: Ich folge den schweren Leibern, Silbe für Silbe murmele ich ihrem Fluge nach. Ich folge der Bahn mit dem Finger; naß von stehendem Gewässer, tropf ich die träge Linie in den Wind. Den Schwingen, wie sie sich beladen mit fernem Gewölk, seh ich lange nach. Sie tragen meine Blicke in die Weiten, auf und davon —
Im Schilf die Libelle. Klappern von Flügeln.
Ein Totentanz in Türkis-moll.

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