Astarte

ja, es ist sturm in der welt

und allerewig anfang zum wiedermal.

vogelgesang ruft uns die ewigkeit zu
während es überall sterblich sommert
es ruht jemand am flusse geneigt an modrige
sonne. am fuß klirren kiesel voll
herangerollter fernen. pappeln stürmen.
schiffe erklimmen die wolken
erstrebend brüllende fernen und meere.
im grase tummeln die ordnungen
er zählt sie auf. so viel hat er gelernt vom lernbaren.
ampfer wegerich knöterich lattich und da:
silbrige kranichfliege
vom nichtlernbaren:
daß es ist. was hilfts wenn
ASTARTE
gelächelt hat?

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Erinaceus europaeus

sechs uhr morgens. mitten auf der straße sitzt im laternenlicht ein dunkles knäuel, nein, keine katze, ein igel! und sieht mir mausgrau entgegen, mit erhobener schnauze.
ich verlangsame den schritt und trete sehr vorsichtig näher. der igel sitzt und rührt sich nicht. ich komme noch näher, bis ich genau vor ihm stehe und mein dreigeteilter laternenschatten über ihn fällt. der igel schaut mich kurzichtig an und rührt sich nicht. da stupse ich ihn behutsam, damit er von der gefährlichen straße weggkommt und in den sicheren büschen der vorgärten verschwindet, er aber, wie es igel nunmal zu tun pflegen, macht seinem namen alle ehre – er igelt sich ein.
andertalb stunden später komme ich wieder an der stelle vorbei. eine schule ist in der nähe. es ist acht uhr, und die straßen wimmeln schon von rangierenden, wendenden, startenden autos, mit denen die übervorsichtigen eltern – umweltbewußt, mit biodiesel – ihre kleinen zum unterricht gebracht haben. im geiste sehe ich schon die schleifspur aus blut, gedärm, krallen und fell – aber nein, die straße ist leer. zwei drei selbstbewußtere abc-schützen kommen mir hand in hand zu fuß entgegen. dann liegen die straßen wieder still in der morgensonne, und selbst ein igel käme nun gut hinüber. nur der geruch nach biodiesel hält sich noch lange und läßt sich von die morgenbrise nicht vertreiben.

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