einmal erzählte mir E., wie sie in griechenland auf dem markt eine wasserschildkröte gekauft habe. es gibt in Athen ganze straßenzüge, in denen allerlei haustiere zum kauf angeboten werden, volieren mit vögeln sind da aufgereiht, käfige mit hamstern, mäusen und kaninchen, wasserschildkröten in großen eimern. so eine wasserschildkröte, ein kaum kinderhandgroßes tier, kaufte E.; bekam ein gefäß mit, ein eimerchen vielleicht, oder eine plastiktüte mit wasser, ich weiß es nicht mehr, und damit ging sie nach hause.
und da war sie nun, die wasserschildkröte, bei E. zu hause. saß in ihrem eimerchen, hatte das köpfchen halb aus dem wasser erhoben und paddelte verloren mal hierhin, mal dahin; und als sie das erzählte, da legte E. ihre stirn mitleiderregend in falten, weitete die hilflosen augen und bewegte die angewinkelten arme wie beim schwimmen, so sei die wasserschildkröte in ihrem eimerchen herumgeschwommen, sagte sie, „das war so traurig, wie die wasserschildkröte allein in ihrem eimerchen herumschwamm, das köpfchen halb aus dem wasser, – wo bin ich, was mach ich hier? –, ich hab das nicht ertragen“, sagte sie und machte noch eine hilflose schwimmbewegung.
anderntags brachte sie die schildkröte zurück zum händler. „Δεν μπορώ“, sagte, sie, „ich kann das nicht.“ der händler nahm das tier zwar zurück, das geld wollte er E. aber nicht herausgeben.
ab und an denke ich an diese wasserschildkröte und wie E. die arme anwinkelte und die stirn in falten legte, und es greift mir ans herz.
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