Nittel

ein regen schlief. ein fenster stand weitauf. leise stahl der mond der nacht eine stunde. lichtrauten schufen die wände wieder, während … und jetzt –
(einmal …. )
da
war sommer …
da war noch einmal: ein aufschub. ein weg. eine helle kreuzung. die man hätte nehmen können, die man nicht nahm. man streut es hin mit einem achselzucken und ein vogel kommt und pickt es auf. das ist alles.
sonne schien rechts, links stand der fuß auf schattenkühle. der hasel flatterte gegenüber. eine brise war. sonne war. menschen waren, unaufmerksam in eine ecke geweht, stimmen waren, und erwartung. der garten lag leer einen halbsommer. immer noch schwebte der fuß, bis er warm wurde in der sonne, immer noch hafteten links die zehen am stein, vergeblich kühle von sich streifend. um die andere ferse schloß sich gras weingedämpft. da zuckte die pupille, und sonne brandete und stirn schwamm davon über grünzerspelltes funkeln. lider senkten sich, lider schirmten. mit so einem schritt vornüber tauchend ins sonnenlicht fallen, aus dem schatten geneigt, einen hellen schritt. und immer. und immer.

und ewig. (sekt schaukelt in der hand)

zischende holzkohle, linkerhand spülte die sonne um finger, stimmengewirr hob sich und fiel ringsum, trunkener blick stolperte übers gras. eine großmutter schnarchte bedrohlich im liegestuhl, zuckte die achseln übers ersticken. feuchtigkeit schlug sich am wein nieder, wobei fett aus dem eschenahorn austrat. es tat gut, die hände vor sattheit niederfallen und ruhen zu lassen, es tat gut, zu schweigen, es tat gut, einfach alles ruhen zu lassen, mucksmäuschenstill. es tat gut, nicht zu denken, untätig zu sein, auch wenn es feststand, daß später das denken über uns kommen würde wie ein helleuchtender wirrer sturm. es tat gut, zu atmen.
ich war muchsmäuschenstill.
irgendwann jener tage steckte ich mir einen apfel ein und ging alleine in den wald. unruhige pläne geisterten herum, doch war man froh und voller vager zukünfte. träge blätterte man in büchern, schläfrig vom mittag. dann gab es essen. oben im haus warteten keusche nächte der liebesruh, und ein vertrauendes antlitz, das später in absurde gleichgültigkeit sich lösen sollte und vieles löschen auf immer: später, jahrhunderte später, als einmal herbst war.
da weiß man nicht: soll man vielleicht lachen? das weinen blieb im hals stecken, während die rosen wieder ausschlugen.
als wäre nichts gewesen, haben zwei jahre und ein bißchen mehr zeit die augen geschlossen.

ein regen schlief. ein fenster stand weitauf. leise stahl der mond der nacht eine stunde. lichtrauten schufen die wände wieder, während … und jetzt –

wieder, und derzeit die einzige möglichkeit eines atemzugs glück (oder etwas ähnlichem, voll davon): mich selbst ablegen in geschriebenem. für einen augenblick, der nicht länger dauern muß als es braucht, den stift niederzulegen: frei sein von mir selbst.