starre

gibt es ein höchstmaß für die anzahl von erinnerungen, die ein ort aufnehmen kann, ohne daran risse zu bekommen, ohne für den räumlich fühlenden schal, ja, unerträglich zu werden? gibt es ein höchstmaß der intensität, die ein ort vom erlebten empfangen kann, ohne unter der last zu verschwinden, ohne ein tempel zu werden, dessen innenfaltungen man nicht mehr zu betreten wagt?
und wenn es dieses höchstmaß gibt: muß man dann nicht gehen? hindert der ort nicht jedes weitere ereignis? führt er nicht den gast, den wandrer, den einwohnenden in eine lebensstarre, weil vor all dem erinnerten die hände sinken, die stirn fahl wird, der mund trocken und bar aller nur möglichen worte?

0 Gedanken zu „starre

  1. übertragen (und durchaus einer psychologischen Analogie standhaltend) handelt es ich dann um ein Element, das seine eigene Masse nicht mehr (er)tragen kann – und somit radioaktiv wird.

    Orte verweigern sich oft dem Blickwinkel. Vor allem, wenn die Erinnerung der Orte selbst von der organischen Starre überlagert zu werden droht, die der Mensch verbreiten kann. Dann ist es höchste Zeit, zu gehen.

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