nach der prüfung

was ihn wieder einmal am meisten befriedigt: (vermutlich) besser gewesen zu sein als die anderen. am meisten freut ihn nicht, daß seine übersetzung stilistisch und grammatikalisch einwandfrei und vielleicht sogar elegant ist; nicht, daß er alle vokabeln, wenn nicht gewußt, so doch richtig geraten hat; nicht, daß ihm keine konstruktion durch die lappen gegangen ist, nein:

er war besser als die anderen, das ist es.

“ganz schön abscheulich”, grinst er bei sich.

vor der prüfung

Die luft so schal und schwer und unbeweglich, als hätte sie ein riese schon einmal geatmet. keine flugbahn erlaubt das stille brüten, keinen vogellaut. schweiß bricht unvermutet aus und füllt den raum zwischen stoff und haut mit poriger klebrigkeit. magenzusammenziehungen künden schwerstarbeit an, greifen voraus auf leere blätter, nehmen sich schonmal siegel und linierung vor. die mauern fenstern grimmig, augenhinterlos, als sei schon über jede zukunft das los geworfen. über den bahnsteig hin wölkt es von schimmernden vokabeln. an den zeigern der uhren versammeln sich seitenzahlen.

die schritte fallen auf einen termin zu. unbesehen kräuselt sich das blut.