Gestern eine hochangenehme Heimfahrt mit viel Brown & Yule & Schokolade. Entspannt und zum ersten Mal seit Tagen wieder sehr ruhig. Gesammelt und bei mir selbst. Das Abteil ist ganz ruhig, halb leer, und es ist dieser Klang überall von Einsamkeit und Spätheit und ungewohnter Stunde. Die wenigen Blicke, die mir begegnen, sind willkommen als Gleichgesinnte, als Gefährten des Einsamen. Es ist seht still zwischen den Inseln, viel Raum, den man mit Lächeln füllen könnte, aber man muß es nicht. Lesen, aufblicken, wieder in die Komplexitäten des Buchs sinken. Meist aber belausche ich mich selbst, zu Gast im Haus meiner eigenen Träume. Doch kann ich sie nicht genau erkennen, sie gehen verhüllt, sie wenden den Blick ab. Immerhin bin ich willkommen, willkommen bei meinen Träumen. Das ist schön. Draußen heimeliges Schwarz mit Innenraumgespiegel in der Scheibe. Manchmal glitzernde Balken von Scheinwerfern auf dem sonst schwarz in schwarz nicht zu erahnenden Riesenfluß, der da draußen irgendwo träge, selbstvergessen und wie je einherströmt. Es fühlt sich gut an, so getragen zu werden, im Warmen durch eine eisige Nacht.
Viel später dann geht der Schlüssel. Im Flur brennt Licht. In der Küche macht sich jemand Suppe warm. Die Wohnung lebt und empfängt mich. Jetzt bin ich also wieder hier. Zurück aus der ferne. Zurück in der Nähe. Augennah und Rufnah, beinahe.