Etwas, das mir geblieben ist aus Kindertagen. Das Entzücken, eine Geschichte zu hören, eine Geschichte vorgelesen zu bekommen. Dem Unmittelbaren des Stromes von Wörtern und Sätzen ausgesetzt zu sein, die eine echte Stimme formt … und keinerlei Kontrolle zu haben über Geschwindigkeit und Pausen, ganz der eigenen Aufmerksamkeit anheimgegeben und vertrauend: Wieviel echter war das, als es das Lesen heute ist. Wie groß dieser Bann doch war, kaum daß die magischen Eingangsworte aufklingend ihren Zauber zu verströmen begannen … Und wieviel kunstvoller, weil entfernter, weil entrückter, weil traumhafter, als es ein ähnlich uneingreifbares Medium, der Film, je sein könnte. Manchmal noch geht es mir heute noch so, daß ich einen Text erst dann richtig zu schätzen lerne, nachdem ich ihn gehört habe.