Mantelloser Schlaf, schutzloser Regen, der Fernsehturm stochert im Nebel und blinzelt mir unheilvoll zu aus einem scharfroten Auge. An. Aus. An. Mechanisch. Erbarmungslos exakt. Zerstörte Trinkergesichter lauern an der Supermarktkasse. Genervt klappert der Müllschlucker und schluckt. Tropfen fallen von stillstehenden Fahrradspeichen. Oben, hoch oben, die ersten erleuchteten Fenster, sehr weit weg.
Der Herbst ist das, was sonst, und wie jedes Jahr scheue ich mich, einzutreten. Meine liebste Jahreszeit, und doch ist sie mir Aufgabe, das Bewältigenmüssen von etwas, das gelebt sein will. Aber wie? Wie?
(27.9.04 09:22)
mir ist als hättest du die antwort darauf soeben gegeben? immerhin ist es hell geworden wie jeden tag in unseren breiten. und die dahlienknospe auf meinem balkon trennt gerade mutig das fünfte blütenblatt vom kugelkörper und lacht dem regen sorglos ins angesicht. mir scheint, mancher walzer hilft im herbst auch recht gut und wirbelt wie die blätter an anderen tagen.
kaltfüßigen gruß, polly
(27.9.04 09:33)
“… wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben/und wird in den Alleen hin und her/einsam wandern, wenn die Blätter treiben.”
Es ist nur so, daß hier weder Zimttee, noch Kerzen, noch Mozart zu haben sind …
Aber der Kaffee müßte langsam durchgelaufen sein. Die Fragen bleiben trotzdem. Sie wären allenfalls durch o.a. Mittelchen leichter erduldbar. Aber das Dulden ist ja schließlich mein Motto …
Bis später,
T.Th.
(27.9.04 10:04)
sicher paßt der rilke zum herbst, aber zum aufmuntern würde ich mich eher an andere wenden.. vielleicht etwas bodenständigere, mir fällt gerade zuerst degenhardt, ‘das testament’ ein…