Den reisenden Eltern

Das Stiegenhaus ist still von eurem Tritte
die Spiegel leer von eurem Angesicht
die Ladenritze träumt ein Fädchen Licht
ins Dunkel und der Kies hört fremde Schritte

Verstellt ist jeder Raum von eurem Fortsein
der Flur ertastet dämmervolles Fehlen
indes die Tore ruhn wie blinde Seelen
die zwischen Hiersein stehn und zwischen Dortsein

Wie eine Frage steht das Haus die weiten
Gemächer offen Räume hingeschmiegt
an lang verhallte Schritte auf den Wegen

So horcht das Haus euch nach. Die Klinken streiten
der fremden Hand der Brunnen ist versiegt
die Post lauscht eurem Schlüssellaut entgegen

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