Über ihnen stand das Dach der Schwingen offen, griffen die Wipfel voll nadeliger Schwärze in den erleuchteten Himmel, und der Mond stieg eben in den Kreis der Lichtung; und das Licht schwebte nieder und weitete einen Raum aus, darin die Tannen wie silberne Säulen standen, und die Leere zwischen ihnen nicht dunkel, sondern angefüllt war mit leuchtendem Staub, der sich über dem Stromesrauschen sammelte und in die Hallen davonstrebte, wo er dünner wurde und sich endlich ins Dunkel des Waldes verlor.
So warm war es an jenem Teich, im Moos, unter dem Schutz der Büsche, in der Umhüllung der Mondschleier, daß sie der Kleidung entbehren konnten; weiß wie Kiesel, die das Eis rundete, schimmerte die Haut ihrer Leiber, dunkel wölbten sich Schatten in den Höhlungen, wie Edelstein schimmerten ihre Stirnen; und jenes herabfallende Licht, das sich noch aus dem Wasser ihnen wieder entgegenhob, jenes Leuchten, das die Tannenhalle füllte, es legte sich um sie, schmeichelte ihrer Haut und kleidete sie so gut und warm wie Wolle oder Leinen; würzig auch duftete es, tiefte ihren Atem, drang in ihre Poren ein, schlug in ihrem Blut und ließ ihre Schläfen sich weiten. Da schmeckte es bitter und süß zugleich unter der Zunge, so daß sie davon trunken wurden und ihre Augen sich mit fließendem Leuchten füllten. Der Strom indes rauschte und in ihren eigenen Adern widerhallten die Wasser. Moos und Lärchennadeln waren ihnen weiches Lager, und ihre schneeweißen Füße spielten im Becken.